Wusstest du, wie…?
Hiermit kommen wir schon zu unsem dritten Beitrag zum Themenblock „Regeneration“ – und vielleicht zu unserem Favoriten. Wir kennen und lieben sie alle: unsere Sauna. Wir wissen, saunieren ist gut für Körper und Geist. Aber warum eigentlich? Und was sollte man beim richtigen Saunieren beachten? Diese Fragen möchten wir heute klären und euch fünf Tipps, die ihr beim nächsten Sauna-Besuch beachten solltet, mitgeben.
Woher kommt Saunieren eigentlich?
Das Wort Sauna kommt aus der finnischen Sprache und bedeutet so viel wie „Schwitzstube“ oder „finnisches Bad“. Doch auch wenn das Viele vermuten – erfunden haben die Skandinavier die Sauna nicht.
Seinen Ursprung hat das Saunieren schon in der Steinzeit. Die frühesten archäologischen Funde stammen aus Asien. Damals gruben die Menschen Erdlöcher und legten heiße Steine hinein, um die Luft aufzuheizen. Die verwendeten Steine wurden zuvor im Feuer gewärmt und danach mit Wasser übergossen. Der dadurch entstehende Dampf hat die angenehme Wärme noch verstärkt – wir kennen diese Technik noch heute als Aufguss.
Anfangs diente das Saunieren übrigens wohl hauptsächlich der Körperpflege. Praktisch, denn Steine im Feuer zu erwärmen war mit wesentlich weniger Aufwand verbunden, als Wasser in Gefäßen zu erhitzen und beispielsweise auf Reisen immer mit sich tragen zu müssen.
Doch bevor ihr euch wundert: Kultiviert wurde das europäische Saunieren aber letztlich doch von den Finnen.
Und was sind die Vorteile?
Saunieren ist nicht nur angenehm und entspannend, sondern bringt noch viele weitere Vorteile mit sich:
- Durch die Erhöhung der Körpertemperatur gerät der Körper in einen fieberähnlichen Zustand – das aktiviert die Abwehrkräfte.
- Durch das Schwitzen öffnen sich die Poren – das reinigt die Haut.
- Das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt und der Blutdruck normalisiert sich.
- Durch die anschließende Kälteanwendung werden deine Gefäße trainiert.
- Die Lungenkapazität wird erhöht. Das liegt daran, dass die Wärme die Leitfähigkeit der Atemwege erhöht, sodass diese sich leichter „öffnen“ können.
- Auf die Psyche wirkt Saunieren entschleunigend und entspannend. So können Stressfaktoren besser verarbeitet werden.
- Und der in Sachen Sport entscheidendste Faktor: Nach einer intensiven Trainingseinheit fördert die Sauna die Regeneration der Muskulatur.
Kommen wir zu fünf Tipps, die du bei deinem Sauna-Besuch beachten solltest:
1. Die richtige Häufigkeit.
Bei so vielen Vorteilen sollte man die Sauna so häufig wie möglich besuchen, oder? Nicht ganz, denn die hohen Temperaturen bedeuten gleichzeitig auch eine hohe Belastung für den Körper. Eine Regelmäßigkeit von ein- bis zweimal pro Woche gilt als ideal, drei Durchgänge sind dabei die perfekte Dosis. Solltet ihr häufiger, vielleicht sogar täglich, saunieren wollen, dann empfiehlt es sich, bei nur einem Durchgang zu bleiben.
2. Die richtige Länge.
Hier gilt in erster Linie die Regel: Höre auf deinen Körper! Sollte er dir Signale schicken, die beispielsweise auf ein baldiges Kreislaufversagen hindeuten, solltest du die Sauna schnellstmöglich verlassen! Ansonsten sollte ein Saunabad zwischen 8 und 12 Minuten, jedoch nicht mehr als 15 Minuten andauern.
Nimmst du an einem Saunagang mit Aufguss teil, solltest du besonders auf das Timing achten: Nach einer Phase des Vorschwitzens (5 bis 10 Minuten) folgt der Aufguss als „Höhepunkt“ (6 bis 8 Minuten). Anschließend empfiehlt sich noch ein kurzes Nachschwitzen von 1 bis 2 Minuten. Noch ein kleiner Zusatztipp dabei: Die Sauna sollte während des Aufgusses nicht betreten oder verlassen werden.
3. Die richtige Vorbereitung.
Nach einer anstrengenden Trainingseinheit in die Sauna zu gehen, ist eigentlich immer eine gute Idee. Allerdings nicht direkt nach dem Sport: Eine kleine Verschnaufspause von etwa 20 Minuten solltest du dir schon gönnen, damit sich dein Puls beruhigen kann. Damit dein Kreislauf der Hitzebelastung standhalten kann, solltest du weder mit leerem Magen noch direkt nach dem Essen in die Sauna gehen.
In der Regel sauniert man unbekleidet – es sei denn natürlich, es handelt sich um eine Textilsauna. Falls das nicht der Fall ist, sollten ein Handtuch und Badeschlappen, die du vor der Tür ausziehst, reichen. Schon vor dem ersten Durchgang solltest du dich duschen. Das ist nicht nur hygienischer (vor allem nach dem Sport), es entfernt auch den natürlichen Fettfilm auf der Haut – und erleichtert so das Schwitzen. Nach dem Duschen solltest du dich gut abtrocknen. Wenn du dich danach fühlst, kannst du dich auch mit einem warmen Fußbad auf die Sauna einstimmen.
Auch hier wieder ein Extratipp: Möchtest du deinen Mit-Saunierenden einen Gefallen tun, dann verzichte am Vortag auf Knoblauch, Zwiebeln und Alkohol. Denn gerade diese intensiven Gerüche werden auch über die Haut ausgeschieden.
4. Die richtige Durchführung.
Zuallererst die Grundregel: Da sich in der Sauna alle entspannen möchten, solltest du dich ruhig verhalten. Nimm dir ein großes Handtuch mit, das du dir beim Schwitzen unterlegen kannst. Wir alle wissen aus dem Physikunterricht bestimmt noch, dass Wärme nach oben steigt – also ist es auf den oberen Bänken wärmer als unten. Bist du also ein Sauna-Anfänger, empfiehlt es sich, auf den unteren oder mittleren Rängen zu starten. Damit all deine Körperteile nach Möglichkeit der gleichen Umgebungstemperatur ausgesetzt sind, solltest du dich entweder hinlegen oder beim Sitzen die Beine anwinkeln. Ein paar Minuten bevor du die Sauna wieder verlässt, solltest du dich – falls du dich für eine Position im Liegen entschieden hast – wieder aufsetzen. So kannst du Schwindel und Kreislaufproblemen vorbeugen. Bewege dabei auch deine Beine, damit dein Blut nicht in deinen Unterkörper sackt.
Und wie wir schon sagten: Bitte achte beim Saunieren auf deine Körpersignale! Solltest du dich nicht wohlfühlen, dann verlasse die Sauna.
5. Die richtige Nachbereitung.
Nach der Hitze braucht dein Körper die richtige Abkühlung – entweder an der frischen Luft oder durch kaltes Wasser. Erst durch die Kombination von Wärme- und Kälteanwendung erzielst du die größtmöglichen positiven Effekte. Kühlst du nicht ausreichend ab, schwitzt du stärker nach und erhöhst so das Risiko, dich zu erkälten.
Allerdings solltest du deinem Körper vor einer Abkühlung durch kaltes Wasser ein paar Minuten Zeit geben. Die gängisten Kaltwasseranwendungen sind Kaltwasserdusche, Kneipp-Schlauch und Tauchbecken. Solltest du dich für Dusche oder Schlauch entscheiden, dann achte darauf, dass der kühlende Wasserstrahl immer zum Herzen hinläuft. Das heißt: Beginne bei deinen Füßen und führe den Wasserstrahl langsam aufwärts. Kühle deine Arme von den Händen bis zur Schulter, anschließend den Rumpf und den gesamten Körper. Beginnen solltest du jeweils mit der rechten Seite.
Während der Abkühlung steigt dein Blutdruck an – für einen Menschen mit einem gesunden Herz-Kreislaufsystem ist das eine gute Übung. Solltest du einen eher niedrigen Blutdruck habe, wirkt die Kälte stabilisierend. Solltest du unter Bluthochdruck leiden, solltest du auf ein kaltes Bad verzichten, um deinen Körper nicht zu überlasten.
Nach der Abkühlung solltest du ausreichend viel trinken. Wichtig: Getrunken wird nach Möglichkeit erst nach dem letzten Saunagang. Die genauen Gründe findest du hier. Mindestens einen Liter Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsaftschorle sollte es sein.
Im Anschluss kannst du nochmal ein warmes Fußbad nehmen – oder du entspannst dich direkt im Ruheraum; in Handtuch oder einen Bademantel gewickelt. Zehn Minuten Ruhe helfen deinem Körper dabei, Puls und Blutdruck wieder zu regulieren.
Auch an dieser Stelle haben wir noch einen Extratipp für dich: Auch, wenn wir nach dem Schwitzen das Gefühl haben, uns gründlich waschen zu müssen: Die Dusche nach der Sauna kann ohne Duschgel und Seife stattfinden. Denn durch den Schweiß bildet sich ein wertvoller Säureschutzmantel auf deiner Haut – es wäre sogar eher schade, ihn wieder abzuwaschen.
Hast du noch eine Frage zum Thema Saunieren? Dann schreibe uns doch einfach – wir beantworten dir sie gerne!